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Freitag, 2. März 2018

Kapitel 30 - Was du zurückgelassen hast



Auch die nächste Zeit wurde der Uruk-Stamm nicht von Verlusten verschont. Zuerst hauchte die alte Wölfin Wonn ihr Leben aus.


Und kurz darauf folgte ihr Gefährte Hund. Die treuen Tiere zu verlieren, war vor allen Dingen für die Älteren ein schwerer, aber nicht unerwarteter Schlag.


Den einzigen Zuwachs, den sie in diesem Winter bekamen, waren die zwei Kühe, die Jin noch vor seiner Abreise von den Blums organisiert hatte. Sowieso war die Beziehung zwischen der Familie im Nebelwald und dem Stamm seit seinem Umzug besser denn je.
     Dennoch konnte das die verlorenen Stammesmitglieder natürlich nicht ersetzen.


Doch dann brach endlich der Frühling an und mit ihm kamen die Kinder.


Dana war seit Jins Fortgang betrübt gewesen. Die Einsamkeit, die sie befallen hatte, als er gegangen war, hatte sie die ganze Schwangerschaft über begleitet. Doch kaum, dass sie ihre Tochter geboren hatte, hatte sich das geändert.
      Die kleine Jana hatte ihr Herz im Sturm erobert und wenn sie lächelte schien Dana nichts mehr aus der Bahn werfen zu können. Sie liebte ihre Tochter abgöttisch und sobald sie auch nur einen Mucks von sich gab, war Dana zur Stelle.
      Doch obwohl Jana die braunen, wachen Augen ihres Vaters geerbt hatte, kam anscheinend niemand auf die Idee, dass sie nicht Tanns Tochter sein könnte. Stattdessen kümmerte sich auch der Stammesführer rührend um das Mädchen. Wenn er bei ihrer gluckenhaften Mutter denn einmal dazu kam.


Wenn er sich nicht um Jana kümmerte, hatte Tann alle Hände voll mit der kleinen Tanja zu tun. Es muss nicht gesagt werden, dass Tanna Danas Schwangerschaft nicht auf sich hatte sitzen lassen. Sie hatte Tann kurzerhand eine eigene Tochter geboren. Und obwohl Tann alles tat, um auch für Jana da zu sein, war es dennoch diese seine Familie, an der sein Herz hing. Die ihn glücklich machte.


Und dann war da noch Luis. Seine Geburt kam vor allen Dingen für diejenigen unerwartet, die Lus Geheimnis kannten.
     Doch der kleine Mann war, trotz aller Befürchtung, dass die oftmals kränkliche Lulu die Schwangerschaft nicht verkraften würde, ohne Komplikationen geboren worden und er war der ganze Stolz von Mama Lulu und Oma Tara.
     Lu derweil wusste von dem Moment an, als er Klein-Luis das erste Mal in den Armen hielt, dass er nicht zum Vater geboren war. Er hasste es. Die Unsicherheit. Die andauernde Angst, etwas falsch zu machen. Aber dennoch liebte auch er seinen Sohn und er tat sein Bestes, um für ihn da zu sein.


Die Kleinen brachten das Leben in den Stamm zurück und vor allen Dingen Dana blühte in ihrer Rolle als Mutter auf. So sehr, dass sie beschloss, noch einmal Mutter zu werden. Und erneut sollte Tann als der Vater herhalten. 
     Für sie war das ganz klar eine gute Idee. Zum einen war Tann unkompliziert. Sie mochte es nicht, wenn sich jemand in ihre Erziehung einmischte. Und zum anderen konnte sie ihm nun doch noch ein Kind schenken, das wirklich seines war.
     Tann jedoch war weniger davon angetan. Und obwohl er, erneut, zustimmen musste, fürchtete er die Auseinandersetzung mit Tanna, die sicherlich nicht ausbleiben würde.


Und sie folgte. Doch diesmal brach Tanna so heftig aus, dass selbst er erschrak. Und es sollte nicht nur dabei blieben. Diesmal ließ sie das Ganze nicht so einfach auf sich sitzen.
     „Es reicht mir! Ich habe dir versprochen, nur für dich da zu sein, aber dir ist das anscheinend vollkommen egal!“, schrie sie wütend. „Ich hatte gehofft, dass ich dir wichtig genug bin, dass du dich nicht andauernd mit anderen Frauen paarst, aber anscheinend hab ich mich in dir getäuscht!“
     Von anderen Frauen konnte gar keine Rede sein. Es war nur Dana. Aber Tann kam gar nicht dazu, den Mund aufzumachen, um das anzumerken.


„Weißt du was? Wenn du mit anderen Frauen Spaß hast, sehe ich nicht ein, warum ich das nicht auch mit anderen Männern tun soll.“ Sie drehte ab und ging davon. „Von nun an bin ich nicht mehr deine Hauptfrau. Du kannst ja gerne Dana nehmen!“
     Tann hatte schon mitbekommen, dass Tannas Eifersucht auf Dana auch während ihrer beider Schwangerschaft nicht nachgelassen hatte. Eher im Gegenteil. Sie hatten sich zwar niemals wirklich offen in den Haaren gelegen, aber dennoch hatten Tannas Blicke, mit denen sie Dana manchmal im Stillen bedacht hatte, selbst ihm Angst eingejagt. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn ihren Unmut immer wieder hatte spüren lassen. Und das war seit der Geburt von Jana nur noch schlimmer geworden.


Deswegen war er ihre Wut schon gewohnt. Dennoch hatte sie nie zuvor gesagt, nicht mehr seine Hauptfrau sein zu wollen. Er machte sich Sorgen. Was sollte er tun, wenn sie wirklich nichts mehr von ihm wissen wollte? Was nur sollte er ohne sie tun? Alles, was er wollte, war doch bloß, bei ihr zu sein.
     Doch das konnte er nicht. Er war der Stammesführer und als solcher musste er für alle im Stamm da sein. Sie hatten sich schon früher immer wieder darüber gestritten, doch Tann hatte gehofft gehabt, dass Tanna es inzwischen akzeptiert hatte, wie es war.


Doch wie er nun feststellen musste, war das anscheinend nicht so. Denn von dem Moment ihrer Ankündigung an, wechselte Tanna kein Wort mehr mit ihm. 
     Stattdessen begann sie, um Lenn herumzuschwirren, den einzigen Mann, der im Stamm verblieben war, der nicht mit ihr verwandt oder uralt war. Selbst Sen war ja inzwischen so grau wie Luma und Tara, und auch sein eigener Vater war kurz davor.
     Tann sah das natürlich überhaupt nicht gern. Es verletzte ihn. Aber es machte ihn auch unglaublich wütend.


Doch egal, was er auch versuchte, Tanna wollte nichts mehr von ihm wissen. Nicht einmal, wenn er die Kinder einbrachte, lenkte sie ein. 
     „Das hast du dir selbst zuzuschreiben!“, sagte sie dann immer nur und ließ ihn stehen.


Tann sah keine Möglichkeit, zu ihr durchzudringen. Er war am Ende. Er wusste nicht mehr, was er noch tun sollte. Da gab es nur noch eine Sache, die er versuchen konnte, aber er hatte sie bislang immer wieder verworfen. Es war schließlich nichts, was er gern tun wollte.
     Doch wenn er Tanna zurückgewinnen wollte, war es vielleicht die einzige Möglichkeit, die ihm geblieben war. Er musste sich also entscheiden, was ihm wichtiger war.


Kurz darauf hatte er also alle Stammesmitglieder zu einer Versammlung gerufen. Doch entgegen der üblichen Tradition war er diesmal der Letzte, der hinzukam.


Er hatte die Farben und die Würden des Stammesführers abgelegt und deshalb stand es ihm auch nicht mehr zu, die Versammlung zu eröffnen. Als er in den Schein des Feuers trat, war seine Mutter bereits erschrocken aufgesprungen und auch Elrik, der die letzte Zeit ziemlich gewachsen war, machte im Hintergrund große Augen. Tanna stand rechterhand, aber Tann wagte es noch nicht, zu ihr zu sehen.
     Stattdessen räusperte er sich und verkündete: „So sehr ich es auch bedauere, habe ich mich dazu entschlossen, von nun an nicht mehr der Anführer dieses Stammes zu sein.“
     Er machte eine Pause, in der sich die Zeit nahm, in die verschiedenen Gesichter zu blicken, die ihn allesamt ansahen. Mal mehr und mal weniger überrascht. Hier und da konnte er Verständnis oder auch das genaue Gegenteil sehen. Und manche hatten ihr Gesicht so gut unter Kontrolle, dass er nicht einmal sagen konnte, was sie dachten.
     „Ich hoffe, dass ihr dafür Verständnis habt“, fuhr er schließlich fort. „Ich habe mir natürlich auch schon Gedanken über meinen Nachfolger gemacht. Da Elrik noch viel zu jung ist, um meinen Posten zu übernehmen, würde ich später gerne mit einigen der potentiellen Kandidaten persönlich sprechen.“ Sein Blick wanderte von Lus ernster Miene zu Rahns unglücklichem Gesicht. „Auch wenn die Wahl des neuen Stammesführers letztendlich natürlich in den Händen aller liegt.“


Das war dann der Moment, in dem sich Tanna schließlich einschaltete. Sie hatte auf Luma gehofft, aber die alte Frau schien ihre Stimme anscheinend vor Schreck verschluckt zu haben.
     „Kann ich dich mal kurz draußen sprechen, Tann?“, sagte sie ernst.
     Sie wartete nicht einmal seine Antwort ab, sondern ging einfach an ihm vorbei Richtung Ausgang. Natürlich konnte sie sich denken, warum er das getan hatte. Was er damit zu erreichen versuchte.


Also stellte sie ihn zur Rede, kaum, dass sie draußen und allein waren.
     „Was soll das denn?“, wollte sie wissen. „Glaubst du, das beeindruckt mich?“
     „Du wolltest doch, dass ich nur für dich und die Kinder da bin. Auch wenn ich mich natürlich trotzdem weiterhin um Jana kümmern werde, werde ich von nun an ansonsten nur noch für dich, Tanja und Elrik da sein.“, sagte er mit einem so ernsten Gesicht, dass es Tanna wieder nur aufregte. „Das war es doch, was du wolltest.“
     „Ich wollte aber nie, dass du gleich die Stammesführerschaft hinschmeißt, verdammt!“
     Sicher, sie hatte es ernst damit gemeint, ihn verlassen zu wollen, aber doch nur, weil er neben ihr noch andere Frauen hatte. Eine andere, zumindest.


„Nun, das habe ich aber getan. Für dich und unsere Familie. Und das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern.“
     „Was soll das heißen? Du kannst die Leitung über den Stamm doch nicht einfach jemand anderem überlassen!“
     Sie hatten ja nicht einmal einen anderen Kandidaten, der auch nur passabel war. Keiner der Anderen würde den Stamm anführen können oder es wollen. Tann war der Einzige, der das Zeug dazu hatte. Der Beste. Ohne ihn würde der Stamm im Chaos versinken.
     Aber nach wie vor blieb sein Gesicht hart und unnachgiebig. „Doch, das kann ich und das werde ich tun. Ich kann nicht einfach alles hinwerfen und im nächsten Moment wieder Stammesführer sein. So funktioniert das nicht, Tanna! Wenn ich das tun würde, würde ich jegliche Glaubwürdigkeit als Anführer verlieren.“
     Tanna war ehrlich erschrocken, als sie das hörte. Alles, was sie gewollt hatte, war doch nur, dass sich Tann ihr wieder mehr zuwandte, aber das hatte sie ganz sicher nicht gewollt. Was sollte sie jetzt nur tun? Das hier war auch ihr Zuhause. Das Zuhause ihrer Kinder. Ihrer Familie.


Da mischte sich schließlich jemand drittes ein. Es war Lu, der im Türrahmen stand. „Tut mir leid, dass ich eure Unterhaltung mitgehört habe, aber ich hätte da vielleicht eine Idee, wie ich helfen könnte“, sagte er, und Tanna konnte nur hoffen, dass ausgerechnet derjenige, der diese Krise das erste Mal zwischen ihr und Tann ausgelöst hatte, es nun wieder kitten konnte, was sie angerichtet hatte.


Es dauerte, für Tannas Geschmack, viel zu lange, bis die Kleider des Schamanen vom Zoth-Stamm angefertigt, zu ihnen gebracht und das Fest zur Einsetzung des Stammesführers vorbereitet worden war. Lu hatte es sich ausgedacht und er plante auch, es zu veranstalten, wenn Tann eines Tages die Führung über den Stamm an seinen Nachfolger abtreten würde. Eine neue Tradition sozusagen.
     Aus Dankbarkeit dem Zoth-Stamm gegenüber, der die prächtigen Kleider für den Schamanen angefertigt hatte, die Lu jetzt das erste Mal trug, waren auch Tuck und seine Stammesmitglieder anwesend, als sie sich an diesem Abend alle draußen vor dem Monolithen versammelten, der den Göttern gewidmet war.
     Der neue Schamane des Uruk-Stammes hatte gerade das Feuer in der Schale entzündet, das vor dem Götterschrein und inmitten der Versammlung brannte, und betete nun still zu den Göttern.


Erst danach wandte er sich dem neuen und alten Stammesführer zu, dessen Wahl die Götter ihm selber verkündet hatten. Zumindest hatte er das in den Knochen gelesen. Wenn er es großzügig auslegte. 
     Tann trug noch immer nicht die Würden des Stammesführers, was für sie alle nach wie vor ein ungewohnter Anblick war. Er war es die ganzen letzten Wochen gewesen.
     Selbst für Lu war es das. Er kannte Tann schon sein ganzes Leben lang, aber als er jetzt vor ihm zum Stehen kam, war es ihm beinahe, als würde er einen Fremden vor sich haben.
     „Die Götter haben dich erwählt, diesen Stamm anzuführen“, begann er seine Rede und blickte dem alten Freund dabei direkt in die ernsten, blauen Augen. „Durch deine Tapferkeit, deine Umsicht und deine Stärke hast du dich als würdig erwiesen.“


Er nickte ihm zu und beide drehten sich zum Monolithen und hoben den Blick und die Hände gen Himmel. Lu stimmte ein altes Lied an, das er von jemandem gelernt hatte, der bereits fort war, und das die Götter huldigte, und Tann fiel kurz darauf, wenn auch etwas holprig, mit ein. Seine Stimme war rau und kratzig, aber Lu ließ sich davon nicht aus dem Takt bringen. Er gab die Worte sicher vor und Tann wiederholte sie unbeirrt.
     Es war das einzige Mal, dass er dem Stammesführer etwas vorgeben würde. Von nun an würde er ihm nur noch ein Wegweiser zu sein. Eine helfende, rechte Hand, so, wie er es ihm einst versprochen hatte. Doch es war nach wie vor Tann selber, der letztendlich den Weg wählte, den er, und damit der Stamm, gehen würde.


Es war so vieles geschehen. Es hatte sich so vieles geändert. Am allermeisten sie beide. Und dennoch waren sie jetzt hier. Nach wie vor verbunden. Als Stammesführer und Schamane. Ihre Freundschaft hatte vielleicht gelitten, war zerbrochen, aber von nun an würden sie wieder Seite an Seite stehen.
     „Mögen die Götter dich segnen, und deine Taten und Worte von ihrer Weisheit erfüllt sein!“, betete der Schamane, während er die Farben des Stammesführers dorthin zurückbrachte, wo sie hingehörten.


„Ich verspreche, von nun an mein Bestes zu geben, um dem Stamm auch weiterhin ein guter Anführer zu sein“, sagte Tann am Ende ihrer Zeremonie und wieder in voller Montur des Stammesführers. „Und ich danke euch, dass ihr mich erneut als euren Anführer akzeptiert.“
     Und damit waren sie, Tann und Lu, der neue Stammesführer und der neue Schamane des Stammes.


Als das Fest zu Ehren der Götter kurz darauf in vollem Gange war, war es dennoch der neue Schamane des Stammes, der die Gunst der Stunde nutzte und es vorzeitig verließ.


Er ging zum Strand hinunter und eine Weile tat er nichts anderes, als auf die Weiten des Meeres hinauszublicken. Er kam die letzte Zeit öfter hierher. Hier war er allein. So allein, wie er es schon seit einer ganzen Weile lang war. Seitdem die Freundschaft mit Tann zerbrochen war, seitdem er alle anderen von sich gewiesen hatte. Er war ein Teil des Stammes, klammerte sich mit Händen und Füßen daran, doch innerlich war er allein. Leer. Einsam.
     Seitdem Wulfgar gegangen war, hatte er es bereut. Er war der Letzte gewesen, der sich darum bemüht hatte, zu ihm vorzudringen. Das wusste er inzwischen auch. Doch er hatte das nicht zugelassen und seitdem war nicht ein Tag vergangen, an dem er das nicht bereut hatte. An dem er ihre Gespräche, ihre Streitereien, diese dämliche Lachen des Anderen nicht vermisst hatte. Der letzte Freund, den er gehabt hatte. Er mochte Lulu, aber sie war ihm nie so vertraut gewesen, wie Tann. Oder Wulfgar ironischerweise.


Er dachte oft an ihn. Er fragte sich, was er wohl gerade machte. Ob er glücklich war. Ob er überhaupt noch lebte. Er fragte sich das so oft, wie er sich fragte, ob das, was er gerade tat, das Richtige war. Auch jetzt wusste er das nicht.
     „Was würdest du wohl dazu sagen, wenn du jetzt hier wärst? Es war schließlich deine Idee gewesen, dass ich Schamane werde“, dachte er laut und noch während seine Worte ungehört verhallten, legte er den Kopf auf die Knie und bedauerte.


Auch Dana bedauerte. Sie bedauerte es zutiefst, Jin nicht von ihrer gemeinsamen Nacht und von ihrer Schwangerschaft erzählt zu haben, als sie noch die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Aber nun, wo er sicherlich schon selber Kinder mit Greta hatte, war es zu spät. Jetzt, wo er eine eigene Familie hatte, die sie niemals zerstören würde.    


Doch wenigstens hatte sie noch Jana. Wenigstens hatte er ihr eine wunderbare Tochter dagelassen. Sie war alles, was zählte. Alles, was Dana noch glücklich machen konnte. 
     Sie hoffte nur, dass das Kind, das bald in ihr heranwachsen würde, die Leere füllen konnte, die Jana hinterlassen würde, wenn sie sie eines Tages nicht mehr brauchen würde.


Nachdem sie Jana dann schlafen gelegt hatte, war es ausgerechnet der neue Schamane, der sie abfing. Lu nahm sich öfter mal die Zeit, sich zurückzuziehen und in Selbstmitleid zu versinken, aber danach, das wusste er, musste er sich zusammenreißen und seinen neuen Aufgaben nachkommen. Und das würde er jetzt tun.
     „Ich möchte ganz offen mit dir reden“, begann er. „Du weißt hoffentlich, dass Tann die Stammesführerschaft nur wegen Tanna aufgegeben hat, nicht wahr?“
     Sie hatte es bislang nur für ein Gerücht gehalten, aber trotzdem nickte sie.
     „Ist dir auch bewusst, warum?“ 
     Als Dana den Kopf schüttelte, erklärte er ihr: „Tanna möchte keine andere Frau an Tanns Seite sehen. Und deswegen würde ich dich bitten, dich von nun an von Tann fernzuhalten. Ich weiß, dass du ein Kind von ihm wolltest, aber… als Schamane bitte ich dich darum, den Frieden im Stamm nicht zu gefährden und als Tanns Freund darum, dich bitte von nun an nicht mehr zwischen ihn und Tanna zu drängen. Sie ist Tann sehr wichtig. Tanna, meine ich.“
     Dana hatte nicht gewusst, dass sie Tann mit ihrer Bitte solche Probleme bereitet hatte. Das hatte sie natürlich nie gewollt. Also nickte sie bloß. Sie würde lieber leer und allein bleiben, als Tann weiter Schwierigkeiten zu bereiten, nachdem er ihr immer wieder geholfen hatte.


„Ich danke dir!“, sagte Lu und sein Lächeln war so schwer und gezwungen, wie das ihre, als er sie allein zurückließ.
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Hier weiterlesen -> Kapitel 31

Diesmal gibt es gleich ein paar Bilder:


Elrik und Aan haben übrigens auch Geburtstag gefeiert, wie man vielleicht gesehen hat. Auch wenn es nicht wirklich Erwähnung fand, diesmal...
Aan: "Hey, Elrik, wann glaubst du, kommen wir mal wieder vor?"
Elrik: "Psst! Seit still und iss leise und unauffällig weiter! Sonst machst du die Verrückte, die uns immer rumkommandiert und uns komische Sachen machen lässt, noch auf uns aufmerksam. Und das ist nicht gut. Dann stellt sie wieder irgendeinen Blödsinn mit dir an und du verlierst noch ein Auge oder sowas."
*Pfeift unschuldig* XD 

Und jetzt noch ein Jana-Bilder-Spam. Sie ist sooooooooooo goldig! Ich liebe sie! 





Tja, was gibt's noch zu sagen? Ich mag's nicht, dass die Kühe Glocken haben. Wir haben noch keine Eisenzeit und ihr wisst nicht, wie man Metall bearbeitet, Leute! ><

Und was gibt's Neues? Outtakes. Und ich habe mal die Charakterbeschreibungen überarbeitet. Hinzugefügt, wer nicht mehr da ist und Kinderanzahl und sowas. Das hatte es mal bitter nötig. Vor allen Dingen die Geburtstagskinder (das sind Sen, Tanna, Aan, Elrik und Hündin Takka (ja, die ist auch groß geworden und sieht etwas merkwürdig aus... ich sag nur, sie hat kein wirkliches Fell und sieht aus, als hätte man sie in der Mitte zusammengenäht ö.ö....)) und die drei neuen Kinder sind hier erwähnenswert.
Gruppenbild und Stammbaum gibts auch neu. Hab den jetzt mal mit einer Software gemacht, weil er mir langsam etwas zu groß wird. 

So, das war jetzt alles vielleicht ein bisschen viel, aber dafür schließ ich hier auch sozusagen mit einem Abschnitt ab. Denn nächstes Mal beginnt die Vorgeschichte für Generation 3 (keine Sorge, Elrik ist jetzt nicht gleich Teenager ^^'). Zu viel will ich da nicht verraten, nur soviel, dass neue Leute in die Gegend kommen.

Bis dahin, danke fürs Vorbeischauen und ich verabschiede mich! 


PS: Bin vorgestern in Gothic II über ihn hier gestolpert und ich musste so feiern XD. Scheinbar hat Wulfgar doch Festland erreicht und bildet jetzt in Khorinis die Stadtmiliz in Einhand- und Zweihandwaffenkampf aus. 

2 Kommentare:

  1. AAAAAAAAAAHHHHH!!!
    Die armen Fiffys =( ! Wie kannst du nur ein Kapitel damit starten, gleich zwei dem Sensenmann zu überreichen? Da war schon fast das Kapitel für mich gelaufen. Als dann auch noch der Zickenterror weiter ging, der in den letzten paar Kapiteln langsam anfing zu brodeln, der Wulfgar (evtl.) vergraulte, Jin definitiv vergraulte & Tann auch noch sein Amt niederlegte, war ich schwerst am verzweifeln! Das ausgerechnet Jammer-Lu ums Eck kam & der Held der Stunde mit seiner Idee war, war er das "Licht am Anfang eines Regenbogens". Zum Glück hat Tann sich die Chefhosen wieder angezogen & anscheinend scheinen auch die Diven des Stammes aus ihrem Psychoterror ihre Lehre gezogen zu haben. Also man lerne aus der Geschichte, sprich dich immer aus, vor allem zwischen den endlosen Weiten der Missverständnisse & Geheimnisse zwischen Männlein & Weiblein ^^ !

    Ich feier mit...wenigstens Wulfgar das Meer bezwungen & hat eine sinnvolle Beschäftigung gefunden ^^ !

    Ach und ich stell mir nu vor wie die Bellos mit Tibit die ganze Zeit spazieren gehn...

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    1. Ich bin unschuldig! Das war der Sensenmann! Musst dich mit Beschwerden an ihn wenden. In dreiffacher schriftlicher Ausführung bitte.
      Hm, meinst, dass Tanna all die Männer vergrault hat?
      Warum muss ich mir Lu jetzt in Regenbogenfarben vorstellen XD? Aber ja, Lu ist inzwischen auch erwachsen geworden und es wird Zeit, ihm mal eine Rolle zu geben, in der er ein bisschen brillieren kann. Hoffentlich... ^^'
      Tjaja, die ewigen Missverständnisse zwischen Mann und Frau. Als ob wir zwei verschiedene Sprachen sprechen würden.

      Ich feier gerade die Hunde mit Tibit XD! Wenigstens ein bisschen weniger traurig dann :'( ....

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