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Montag, 16. April 2018

Kapitel 44 - Luma vom Uruk-Stamm



Nachdem Elrik nach Hause zurückgekehrt war und von seiner Mutter überschwänglich und von seinem Vater eher verhalten (wenn auch erleichtert) empfangen worden war, blieb nur noch Rahn verschwunden.
     Doch am Ende des zweiten Tages seines Verschwindens, tauchte der Vermisste so plötzlich wieder auf dem Hof des Uruk-Stammes auf, wie er zuvor davon verschwunden war.


Tara, die die letzten beiden Tage keine ruhige Sekunde erlebt hatte, und die nicht nur einmal zum Zoth-Stamm hinübergegangen war, war natürlich heilfroh, ihren Sohn gesund wiederzusehen.


Auf die Frage, wo er gewesen war, antwortete Rahn jedoch nur: „Ich bin nirgendwo wirklich gewesen. Ich habe nur die Zeit vergessen. Entschuldige, falls du dir Sorgen um mich gemacht hast.“
     Er lächelte, aber sie alle konnten sehen, dass es aufgesetzt war.


Aber niemand schaffte es in den Folgetagen, etwas anderes aus ihm herauszubekommen. Stattdessen war Rahn merkwürdig ruhig und verschlossen. Er zog sich häufig von den Anderen zurück und redete kaum noch mit jemandem.


Doch obwohl man sich Sorgen um den ansonsten sorglosen Rahn machte, mussten sich die Leute vom Uruk-Stamm bald schon wieder anderen Dingen zuwenden. 
     Wulfgar hatte viele neue und unbekannte Dinge von seinen Reisen mitgebracht und eines davon war eine kleine Tafel, von der sie Dauer der immer wiederkehrenden Jahreszeiten ablesen konnten.
     Es war dann der schlaue Aan, der anhand dessen eine weitere Neuerung vorhersagen konnte, die der Stamm seitdem eingeführt hatte: Geburtstage. Und den ersten Geburtstag, an dem sie jährlich den Tag der Geburt zelebrierten, durfte die kleine Diana feiern, die an diesem Tag wie vorhergesehen zum Kind heranwuchs.


Aber das Ereignis, das sie alle am meisten traf, war der Tag, an dem Luma, die bislang gesund und fit gewesen war, unerwartet starb.


Tara, die älter noch war, als die ehemalige Stammesführerin, und die mehr mit den Leiden des Alters zu kämpfen gehabt hatte, als die alte Freundin, rechnete schon seit einiger Zeit damit, gehen zu müssen. Aber dennoch war es Luma, die zuerst zu den Ahnen ging.


Der Tod der Gründerin des Uruk-Stammes war für sie alle ein herber Verlust und es brach eine Zeit der Trauer über den Stamm herein, in der alle anderen Sorgen für einen Moment nur nebensächlich erschienen.


Auch wenn sie natürlich nicht aus der Welt waren.


Die Zeit verging, die Wunde des Todes würde heilen und den alten Sorgen wieder Platz machen.


Drei Tage nach Lumas Tod, in denen der Schamane für die Verstorbene gebetet hatte, um ihren Geist freundlich zu stimmen, und alle anderen im Stamm mit den Vorbereitungen für die Beerdigung beschäftigt gewesen waren, sollte Luma schließlich beigesetzt werden. 
     Dana war deshalb schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, um das Essen für die Totenfeier zuzubereiten. Sie hatte die Tage, nachdem Jin und Jana sie verlassen hatten, getrauert, aber ironischerweise war es gerade der Tod der Frau, mit der sie sich niemals wirklich verstanden hatte, der ihr aus ihrem Loch herausgeholfen hatte. Erst da hatte sie erkannt, dass sie noch immer gebraucht wurde. Sei es, um das tägliche Essen zu kochen, zu nähen oder bei der Feldarbeit zu helfen. 
     Aber vor allen Dingen Diana war es, die sie noch immer brauchte. Diana war zwar inzwischen groß genug, um notfalls allein zurechtzukommen, und sie verstand sich mit so ziemlich jedem im Stamm hervorragend, aber dennoch musste Dana sich für sie zusammenreißen. Denn sie war schließlich ihre Mutter.


Noch während sie an ihr zweites Kind dachte, ertönte plötzlich die glockenhelle Stimme des Mädchens aufgeregt hinter ihr: „Mama! Mama! Komm schnell und guck, wer da ist!“
     Bevor sie nachfragen konnte, war Diana schon wieder auf und davon. Dana schmunzelte, stellte den Teller, den sie gerade in der Hand hatte, ab und folgte ihrer Tochter. Diana war zwar nicht so wild wie ihre größere Schwester, aber nicht minder aufgeweckt. Und sie hatte sich die letzte Zeit geradezu rührend darum bemüht, dass es ihrer Mutter wieder besser ging.


Dennoch vermisste Dana natürlich auch ihre Älteste, ganz zu schweigen von Jin, und deshalb blieb ihr beinahe das Herz stehen, als sie nach draußen trat und ausgerechnet diese beiden auf dem Hof vorfand. 
     Vater und Tochter waren nur noch mit einer Lendenschurz bekleidet, hatten eine rötliche Kriegsbemalung im Gesicht und Jins Haar schien in der kurzen Zeit erstaunlich lang geworden zu sein. Aber sie waren es. Sie standen da, unbesorgt wie eh und je und als wären sie niemals fort gewesen.


Mit einem Satz war Dana bei ihrer Ältesten und hatte das Kind erleichtert in die Arme geschlossen. So sehr sie sich auch danach gesehnt hatte, Jin wiederzusehen, war es vor allen Dingen die Angst um ihre Erstgeborene gewesen, die sie die letzte Zeit immer wieder um den Schlaf gebracht hatte. Auch jetzt konnte sie nicht verhindern, dass sie am ganzen Leib zitterte, als sie das Mädchen in den Armen hielt und sich immer wieder davon überzeugen musste, dass sie wirklich da war.
     „Mama, du erwürgst mich!“, hörte sie Jana schließlich gepresst sagen.
     Auch wenn es ihr unendlich schwer fiel, ließ Dana ihr Kind daraufhin wieder los.


Und dann war der Moment gekommen, an dem sie sich dem Vater des Kindes zuwandte. Sie hatte immer befürchtet, ihm wieder gegenüberzustehen, aber jetzt, da sie es tat, war sie einfach nur wütend, dass er ihr Jana ungefragt weggenommen hatte.


Zumindest so lange, bis sie sich daran erinnerte, dass sie ihm quasi das Gleiche angetan hatte.


Daraufhin war sie einfach nur froh, ihn wiederzusehen.


Dann holte die Wut wieder auf.


Bis sie sich erneut ins Gedächtnis rief, dass sie gar kein Recht dazu hatte, wütend zu sein.


Wahrscheinlich wäre es noch eine ganze Weile so weitergegangen, wenn nicht Jana sich schließlich eingemischt hätte.
     „Wir haben gehört, dass Oma Luma gestorben ist“, sagte sie.
     Und da wandte Jin schließlich seinen Blick ab. Auch ihn hatte die Nachricht vom Ableben seiner Mutter schwer getroffen. Vor allen Dingen, da er sich vor ihrem Tod nicht von ihr hatte verabschieden können.


Der sonnige Tag war einem wolkenverhangenen Abend gewichen, als schließlich alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und sich der Stamm an dem Platz einfand, wo sich später Lumas letzte Ruhestätte erheben sollte.


Jin und Lu waren die Letzten, die hinzustießen. Tara hatte die letzten Tage nicht nur damit zugebracht, das Totenkleid für Luma herzurichten, sondern auch eine Totentracht für den Schamanen anzufertigen. Neben ihr trug Lu den Totenschädel eines gehörnten Tieres auf dem Kopf, den Wulfgar von irgendwoher mitgebracht hatte und der zwar wahnsinnig schwer war, ihm dafür aber erlaubte, mit den Toten in Verbindung zu treten.


Sie hatten Luma vor einer großen Feuerstätte auf ein Fell gelegt. Die zwei Truhen, die die weltlichen Güter der Verstorbenen beinhalteten, die sie ins Jenseits mitnehmen würde, flankierten sie. Luis und Tanja hatten eifrig dabei mitgeholfen, eine davon in einem leuchtenden Gelb und die Andere Blau anzumalen.


Als der Schamane sich daran machte, das Feuer zu entzünden, das Lumas Geist den Weg ins Jenseits erleuchten sollte, war inzwischen auch Lenn angekommen und zu den Trauernden gestoßen.


Das Feuer brannte kurz darauf hell und stark und das war ein gutes Zeichen. Lumas Leben war erfüllt und lang gewesen und jetzt im Tode war es der Geist des Feuers, der ihrem Geist einen sicheren Weg auf die andere Seite garantierte, bevor ihr Leib in den Schoß der Erde zurückkehren würde.
     Der Schamane stimmte einen Totengesang an und nachdem alle anderen zunächst nur still gelauscht hatten, fielen sie nach einer Weile auch mit ein.


Bald darauf war die Luft erfüllt vom Klagen der Stammesleute, die ihre geliebte Gründungsmutter betrauerten und die ihren letzten Abschied von Luma vom Uruk-Stamm nahmen.


Nach dem zeremoniellen Abschied, kamen auch alle anderen Anführer oder Vertreter der umliegenden Familien und Stämme, um der Verstorbenen ihren Respekt zu erweisen. Nur von den Hells kam natürlich niemand. Nicht, dass Tann das überhaupt zugelassen hätte.


Lumas Totenfest wurde berauschend. Sie aßen, sangen, musizierten und tanzten bis tief in die Nacht hinein zu Ehren der Verstorbenen. Es war seit langem einmal ein Anlass für alle im Stamm, näher zusammenzurücken. Sich derer zu erinnern, die sie verloren hatten und derer zu besinnen, die ihnen lieb und teuer waren.


Dennoch wiegte Lumas Verlust am Ende des Tages schwer.


Denn der Stamm hatte eine großartige Frau verloren. 






























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Hier weiterlesen -> Kapitel 45 

Damit nehmen wir also Abschied von Luma. Ruhe in Frieden Luma-Sim!
Sie war ja eigentlich ursprünglich sogar die Älteste im Stamm, aber durch ihre Schwangerschaft mit Aan, die ihren Geburtstag ein bisschen aufgeschoben hat, hat Tara sie überholt. Deswegen habe ich natürlich auch damit gerechnet, dass zuerst Tara gehen würde, aber mein Spiel hatte da andere Pläne (siehe Outtakes). Ich war richtig erschrocken, als plötzlich die Meldung kam, dass der Sensenmann Luma holen kommt. Und dabei hatte sie noch nicht einmal das maximale Alter von 90 Tagen erreicht...

Da Lumas Tod mir ein bisschen in die Handlung reingrätschte, gestaltete sich das auch ein bisschen schwieriger für mich, das in den eigentlichen Storyverlauf zu integrieren. Eigentlich wollte ich die ganze Trauersache auch größer aufziehen, aber Luma war für ihre Zeit steinalt und es war abzusehen, dass sie bald gehen würde. Außerdem war der Tod zu jener Zeit allgegenwärtig und ich denke einfach, dass die Menschen damals anders damit umgingen.
Jedenfalls habe ich mich dann für diese Ausführung entschieden. Wenig Text, aber dafür am Ende ein Art Bilder-Nachruf für Luma. Zuerst wollte ich schon bekannte Bilder von ihr raussuchen, aber ich denke, das wäre langweiliger gewesen, also habe ich stattdessen eine bunte Sammlung aus Bildern rausgesucht, die ich nebenbei und mitten im Gameplay meistens aufgenommen habe. 
Ich habe jetzt übrigens nicht vor, bei jedem Sim, der stirbt, die Totenfeier groß aufzuzeigen. Das mit dem Bilder-Nachruf werde ich wohl auch bei den Anderen machen, aber die Totenfeier nur bei den Stammesführern erwähnen. Nicht, dass die anderen im Spiel keine von mir bekommen würden. Tun sie natürlich.

So, jetzt aber genug davon. Ich hab übrigens Diana und den Welpen Taxo geupdatet. 

Nächstes mal geht es dann ohne Luma und mit der Handlung weiter. Denn nächstes Mal feiert gleich Danas nächste Tochter ihren Geburtstag.

Bis dahin, danke fürs Vorbeischauen und ich verabschiede mich! 

2 Kommentare:

  1. So findet das Titelbild mit dem Feuer also wieder seinen Ausgangspunkt. Schade um Luma...

    Aber all das Traurige in der Geschichte wird mir durch die schlichte Tatsache einfach genommen, dass Jin wieder seine Lendenschurz trägt!!! Er ist garantiert wieder der alte und hat mit Schreckschraube Greta endlich abgeschloßen ^^ !

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    1. Jup, es ist mein Titelbild. Schön, dass es erkannt wurde.

      Ich weiß, ich musste Jin einfach seine Fellwickel wieder anziehen XD. Jin mit Hose war einfach nicht richtig!

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